Arbeit an der Sprache – Sprache in Arbeit
Heinrich Pfandl
Slawist und stellvertretender Vorstand des Institutes für Slawistik
an der Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich
Kurzfassung:
Sprache ist nichts Selbstverständliches. An ihr arbeitet man täglich, zum Teil ohne es zu merken. Dies passiert in jedem Fall auf individueller Ebene, in einigen Sprachgemeinschaften auch durch Bemühungen im Bereich der Sprachpolitik. Anhand des Russischen kann dargestellt werden, wie sich sowohl die Abwesenheit von Sprachpolitik, wie auch eine übertriebene Propagierung einer "Redekultur" (kul'tura reci") auf den Zustand der Sprache auswirkt. Und wie ein falsch verstandenes Normbewusstsein sowie eine versteinerte Normpolitik unweigerlich dazu führt, dass die präskriptive Norm mit der realen Gebrauchsnorm zusehends auseinander klafft.
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